14.1.2015 |
THD-Hörprävention im Kloster Metten
Die Technische Hochschule Deggendorf führte in den achten Klassen des Gymnasiums Metten ein Präventionsprojekt zum Thema „Hören“ durch. In Vorträgen und einem Hörpfad mit insgesamt vier Stationen wurden die Schülerinnen und Schüler für die Bedeutung des Hörens und die gehörschädigende Wirkung von Freizeitlärm sensibilisiert.
Das Kloster Metten ist per se bereits ein Ort der Ruhe, die jungen Schüler am Gymnasium können jedoch trotzdem der Versuchung moderner Technologien nicht widerstehen, ihr Gehör per Kopfhörer oder lauten Veranstaltungen übermäßig zu strapazieren. „Dreizehn Prozent unserer Studierenden haben bereits eine Gehörschädigung“, so der Veranstaltungsleiter Prof. Dr.-Ing. Gerhard Krump. „Daher wollen wir frühzeitig vorbeugen und jungen Schülern zeigen, wie man sich vor übermäßigen Lärm und einer möglichen Gehörschädigung schützen kann.“ Als Altmettner hat es ihn besonders gefreut, dass Schuldirektor Pater Erhard sowie die beiden Biologielehrer Carmen Prinz und Christian Beyvers sofort zugesagt haben, zwei Vormittage hierfür zur Verfügung zu stellen.
Die Idee der Hörprävention in Schulen ist hierbei, dass Studierende des Studienganges Medientechnik ihr erlerntes Wissen an Schüler weitergeben. Somit wird nicht nur der Kontakt zwischen Hochschule und Schulen gefestigt, sondern es werden durch die Vorbeugungsmaßnahmen die Lebensqualität stark einschränkende Gehörschäden vermieden und den Krankenkassen hohe Kosten in Form von Hörhilfen gespart. Dies passt zudem sehr gut in das geplante Konzept, die neuen Studiengänge der Hochschule im Bereich Gesundheitswesen im Kloster Metten anzusiedeln.
In einem altersgerechten Einführungsvortrag erklärten Studierende den Kindern die Funktionsweise ihres Gehörs und die irreparablen Folgen von Lärmschäden. Anschließend durchliefen die Schüler in kleine Gruppen eingeteilt eine Hörrallye mit vier Stationen. Sie durften den von ihnen üblicherweise eingestellten Schallpegel ihrer Smartphones am künstlichen Ohr sowie in einem Schreitest den maximalen Pegel ihrer Stimme messen. An der Station „Vo(h)rsorge“ erprobten sie zudem im Selbstversuch die Anwendung von Gehörschutz und erfuhren durch Hörbeispiele, wie sich ein Tinnitus bzw. ein eintretender Hörverlust anhört. Im Geräusch-Memory und Geräusche-Quiz testeten sie ihre akustischen Analysefähigkeiten und entdeckten in einer Traumreise die entspannende Wirkung der Ruhewahrnehmung. Zudem wurde bei einigen Schülerinnen und Schülern, aber auch bei Abt Wolfgang das Hörvermögen fachmännisch überprüft. Die einzelnen dreiviertelstündigen Stationsinhalte wurden von Melanie Spranger in ihrer Bachelorarbeit entwickelt und an den Projekttagen in Metten mit praktischen Tipps begleitet. Zum Schluss durften die Schüler die einzelnen Stationen evaluieren und ihre Messergebnisse in Form von Arbeitsblättern und Zertifikaten mit nach Hause nehmen. Die Veranstaltung fand so viel Anklang, dass sich Pater Erhard entschloss, sie gleich im Februar mit der neunten Klasse des Gymnasiums zu wiederholen.
(14.01.2015/Peter Kaiser, Prof. Krump)