3.5.2018 |
Destinationsmanagement Planspiel – computergestützte Praxis für Studierende des European Campus
Welchen Herausforderungen müssen sich die verschiedenen Stakeholder einer Tourismusregion stellen? Welche Abhängigkeiten herrschen untereinander, welche Synergien kann man nutzen? Fragen, die in der Theorie oftmals nur schwer zu beantworten sind. In einem computerbasierten Destinationsmanagement-Planspiel der Hochschule Luzern (HS Luzern) können Situationen wie diese realistisch dargestellt und Lösungswege praktisch angewandt werden. 2 Tage lang haben Studierende im sechsten Semester aus dem Bachelorprogramm International Tourism Management (ITM) des European Campus Rottal-Inn (ECRI) anhand fixer Vorgaben Ziele festgelegt und Strategien erarbeitet – mit sofort ersichtlicher Wirkung und Lerneffekt inklusive.
Geleitet wurde das Planspiel von den Professoren der HS Luzern Prof. Urs Wagenseil und Roland Lymann, in Zusammenarbeit mit Dr. Marcus Herntrei und Dr. Georg Christian Steckenbauer vom ECRI. Mit dem Destinationsmanagement-Planspiel „TOPSIM“ kann das Wirken und das Zusammenspiel verschiedener touristischer Betriebe wie Hotels, Bergbahnen, Tourismusorganisationen oder Sport-/Eventdienstleister innerhalb eines Ferienortes simuliert werden. Dabei stehen die einzelnen gleichartigen Betriebe nicht nur miteinander in Wettbewerb, sondern die Gesamtheit der Leistungen bewirkt die Entwicklung des Ferienortes. Dieser wiederum steht im Konkurrenzkampf mit anderen Destinationen, weshalb die Einzelinteressen strategisch gebündelt werden müssen.
Die 44 teilnehmenden Studierenden des European Campus bildeten verschiedene Arbeitsgruppen, welche jeweils einen Stakeholder aus der Ferienregion repräsentierten. Dabei legten sie ihr Hauptaugenmerk auf die Kommunikation untereinander, die eigene als auch die gemeinsame Marketing- und Strategieplanung sowie auf die Einhaltung der budgetären Vorgaben für die jeweiligen Zeitperioden.
Das Erkennen und Berücksichtigen von Rahmenbedingungen für wirtschaftlichen Erfolg in einem dynamischen Wettbewerbsfeld ist dabei nur eines der übergreifenden Lernziele. Auch geht es darum, effektive Entscheidungen im Team zu treffen und die Konsequenzen von Entscheidungen realistisch einzuschätzen. Schwerpunktmäßig ging es um das Bestimmen einer langfristigen Wettbewerbsstrategie für die gesamte Destination sowie darum, verschiedene Analysen in den Bereichen Marketing, Finanz-, Liquiditäts- und Kapazitätsplanung auszuführen und zu bewerten. „Das Planspiel war absolut realitätsnah und für mich war es sehr interessant die theoretischen Inhalte des Studiums von einer praktischen Seite aus zu betrachten und kennenlernen zu dürfen“, resümiert Lilly Böhm, ITM-Studentin. „Mir war im Vorfeld nicht bewusst, wie die einzelnen Akteure einer Destination miteinander kooperieren müssen, damit die gesamte Tourismusregion an Attraktivität gewinnt. Es profitieren alle davon, wenn man sich vom reinen Wettbewerbsgedanken verabschiedet und eine gemeinsame Strategie erarbeitet und umsetzt.“
Als kompetenter Partner stand die HS Luzern dem European Campus bei der Durchführung des Planspiels am 02./03. Mai zur Seite. Angestrebt wird eine langfristige Kooperation zwischen den beiden Hochschulen. Die HS Luzern ist eine von sieben öffentlich-rechtlichen Fachhochschulen in der Schweiz und eine renommierte Ausbildungsstätte im Tourismus-Bereich. Das Destinationsmanagement Planspiel wird dort regelmäßig unter fachkompetenter Leitung durchgeführt.
03. Mai 2018 | ECRI Pressestelle (YG)