9.8.2017 |
14 neue Guides für die Gedenkstätte Mainkofen
Am Freitag, den 10. Mai fand die Abschlussprüfung sowie die Abschlussfeier des Zertifikatlehrganges „Lehren und Lernen an Gedenkorten“ am Weiterbildungszentrum der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) statt. Das berufsbegleitende Zertifikat befähigt die Absolventen zur Durchführung von Begleitungen und Rundgängen mit Besuchergruppen an der Gedenkstätte in Mainkofen.
Prof. Dr. Michael Bossle verabschiedete die 14 Teilnehmer und Teilnehmerinnen und hob die Zukunftsbedeutung des Themas Lehren und Lernen an Gedenkorten hervor: "Die Vernichtungsgeschichte der psychisch Erkrankten und geistig behinderten Menschen im Nationalsozialismus zeigt deutlich wo die schiefe Ebene einer menschenfeindlichen Norm beginnt.“ Der Besuch der Gedenkstätte mache deutlich, wohin im schlimmsten Fall Vorstellungen, dass es unterschiedlich lebenswertes Leben gebe, führen kann. Beteiligt waren damals neben den Ärzten auch Pflegepersonen und andere Berufsgruppen wie Verwaltungsangestellte. Weiterhin betont Bossle: „Das muss uns allen in Gegenwart und Zukunft zu denken geben."
Univ. Prof. Dr. Christina Hansen von der Universität Passau und Mitinitiatorin des Zertifikatsprogramms betont in diesem Rahmen die Rolle des
pädagogischen Personals an Gedenkstätten: „Gerade das pädagogische
Personal an Gedenkorten beziehungsweise auch die Lehrkräfte an Schulen,
Universitäten oder berufsbildenden Schulen sind dabei in der
verantwortungsvollen Position, den Besuch an einer Gedenkstätte sowie
das „Lernen an Gedenkorten“ zu einer nachhaltigen Erfahrung
aufzubereiten. Den Besuchern und Besucherinnen muss die Geschichte bewusst werden und sie für aktuelle oder zukünftige Herausforderungen für eine humane
Gesellschaft stärken."
Das Zertifikat wurde in Kooperation mit der Universität Passau, dem Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim sowie dem Bezirksklinikum Mainkofen in drei umfassenden Modulen durchgeführt. Das Angebot richtete sich insbesondere an Lehrende und Lernende der Gesundheitsfachberufe und dem Sozialbereich. Alle Informationen zum Programm erhalten Interessierte bei Lisa Geib von der THD (lisa.geib@th-deg.de).