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Presseartikel

Projekt med4PAN erläutert Digitalisierungsansätze in Abschlussveranstaltung

Verbesserung der Gesundheitsversorgung in Rottal-Inn - Projekt Med4PAN erläutert Digitalisierungsansätze in Abschlussveranstaltung

27.11.2024 | THD-Pressestelle

Zur Optimierung der Gesundheitsversorgung in ländlichen, streusiedlungsreichen Regionen, wie dem Landkreis Rottal-Inn, erprobte das Forschungsprojekt med4PAN Versorgungsmodelle in 5G-Netzwerken. Das Projektteam der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) präsentierte die Ergebnisse in einer Abschlussveranstaltung 50 Akteurinnen und Akteuren der regionalen Gesundheitsversorgung. Dazu lud das Landratsamt Rottal-Inn am Dienstag, den 19. November, in den Großen Sitzungssaal in Pfarrkirchen ein. Zu den Projektbeteiligten zählten der Landkreis Rottal-Inn, die Rottal-Inn Kliniken, das Bayerische Rote Kreuz Rottal-Inn, die Unternehmen becon und medDV sowie die Forschungseinrichtungen Fraunhofer IIS und THD.

Der Fachkräftemangel und das steigende Durchschnittsalter der Bevölkerung sind akute Herausforderungen der Gesundheitsversorgung. Im ländlichen Raum kommen Faktoren wie die ungleiche räumliche Verteilung (fach-)ärztlicher Versorgungsstellen sowie längere Wege hinzu. Auf Basis von 5G-Netzwerktechnologien soll die Problematik digital überbrückt werden, um die fachärztliche Versorgung flächendeckender zu gestalten. Bei den Netzwerken im Forschungsprojekt med4PAN handelt es sich überwiegend um räumlich begrenzte und nicht-öffentliche Mobilfunknetze, die eine digitale Kommunikation mit schneller Reaktionszeit und großer Bandbreite ermöglichen.

THD-Professor Dr.-Ing. Thomas Spittler stellte zwei Anwendungsfälle des Projekts med4PAN vor. Für die Behandlung chronischer Wunden wurden Augmented-Reality-Brillen für Pflegekräfte getestet. Diese erlauben den Pflegekräften zu arbeiten, während sie aus der Ferne von Expertinnen und Experten angeleitet werden, die in Echtzeit Zugriff auf die Daten und das Bildmaterial haben. Zusätzlich vermisst eine eigens entwickelte KI-Software die Bilder der betroffenen Körperstellen mit einer Genauigkeit von 90 Prozent, was zu einer besseren Beurteilung des Wundverlaufs führt.

Für kardiologische Notfälle erprobte das Forschungsteam eine Drohne, die auf dem kürzesten Weg einen Defibrillator vorausschickt, während zeitgleich der notärztliche Dienst angefragt wird. Dadurch kann bis zur Behandlung durch die medizinische Fachkraft wertvolle Zeit gewonnen werden.

Zum Abschluss erläuterte Anna Schmaus-Klughammer, LLB(hons) den Bereich Histopathologie (Aufbereitung von Gewebeproben zur mikroskopischen Untersuchung). Die Übertragung vorbereiteter Bilddateien an externe Expertinnen und Experten erfolgte im 5G-Netzwerk signifikant schneller. Diese Technik sei auch für das Krankenhaus Eggenfelden sehr interessant, da diese vor allem bei Gewebeentnahmen und -untersuchungen während Operationen die Diagnose beschleunigt, so Dr. Klaus Kienle, Ärztlicher Direktor der Rottal-Inn Kliniken.

Das dreijährige Projekt wurde initiiert vom Landratsamt Rottal-Inn. Die Veranstaltungsorganisation oblag Verena Weigl, Geschäftsstellenleiterin der GesundheitsregionPlus, und Martin Hofbauer, Sachgebietsleiter Kreisentwicklung.

Bild (THD): Das Projektteam med4PAN der THD mit Landrat Michael Fahmüller (3. v. r.).